Historisches über das Freizeitheim Haus Bergfried

Das Jugendfreizeitheim „Haus Bergfried“ besteht seit Sommer 1965 in Hartenrod, einem Ortsteil der Gemeinde Bad Endbach im Landkreis Marburg-Biedenkopf.

Gegründet wurde es als Freizeitheim des Kreisverbandes Mittelhessen der Jugendbünde für EC e.V. (EC steht für Entschieden für Christus). Der damalige 1. Vorsitzende des Kreisverbandes, Werner Kretschmar, hatte bereits vorher in Hartenrod Zeltlager und Freizeiten für die Jugendkreise durchgeführt. Um nicht nur Freizeiten im Sommer, sondern auch zu anderen Zeiten anbieten zu können, sollte ein festes Freizeitheim gebaut werden. Die Idee fand unter den Jugendkreisen in den – zu dieser Zeit noch selbständigen – Landkreisen Marburg und Biedenkopf Zustimmung. Von vornherein war es Absicht der Beteiligten, nicht nur für den eigenen Bedarf zu planen, vielmehr sollte ein christliches Haus gebaut werden, das ein offenes Angebot an Schulen, Gruppen und Vereine machen sollte; man sprach im damaligen Sprachgebrauch von einem „Jugend-, Schulungs- und Erholungsheim“.

Anfang der 1960er Jahre konnte der Verein zahlreiche teils sehr kleine Grundstücke am Watzeberg (Watz von Wutz = Schwein) kaufen. Der Berg war nämlich so karg, dass er nur als Wiese für die Schweine taugte. Nun sollte er eine neue Bestimmung finden: ein geistliches Zuhause für viele Menschen. Erste Pläne, das Freizeitheim nur mit freiwilligen Helfern zu bauen, scheiterten indes. Nur mit Hilfe von örtlichen Bauunternehmen konnte der Bau schließlich vollendet werden. Das Haus wurde am 27.06.1965 eingeweiht.

Im ersten Jahr des Betriebes wurde das Freizeitheim von Friedbert Neß geleitet, der auch gleichzeitig im örtlichen Bezirk der Gemeinden Prediger war. Dem wachsenden Geschäftsbetrieb geschuldet wurde aber bereits im Jahr 1966 eine professionelle Hausleitung eingestellt. Das Ehepaar Gerhard und Ursula Walburg übernahmen das Freizeitheim und führte es erfolgreich bis zu ihrem Ruhestand im Jahr 2003.

Nur zu Beginn verstand das Haus Bergfried sich vorwiegend als ein Ort für Kinder- und Jugendfreizeiten, denn im Laufe der Jahre wurde es auch zu einem Haus für Gemeindefreizeiten und Mitarbeitertreffen unterschiedlichster Denominationen und aus vielen Regionen.

Mitte der 70er bis Anfang der 90er Jahre fanden verschiedene Erweiterungsbauten statt, um das Freizeitheim den neuen Erfordernissen einer steigenden Belegung anzupassen: Aufstockung der Wirtschaftsgebäudes um eine neue Hausleiterwohnung, Bau eines zweiten Gästehauses in drei Bauabschnitten und die Erweiterung des großen Saales um einen Wintergarten.

Seit dem Jahr 2003 üben Annett und Thomas Schmidt die Position der Hausleitung aus; ihnen stehen festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie Aushilfskräfte zur Seite. Thomas Schmidt hatte vor seinem Theologiestudium in einem technischen Beruf gearbeitet, was nunmehr dem Freizeitheim sehr zugute kam. Durch fortlaufende Renovierungs- und Umbaumaßnahmen ist es gelungen, das Freizeitheim von den anfangs eher schlichten Standards hin zu einem modernen Übernachtungs- und Tagungsheim zu führen.

Auch im Trägerverein kam es zu Veränderungen. Die Zahl der Jugendkreise war zurückgegangen und es war das erklärte Ziel der Mitglieder, die Zukunft des Freizeitheimes durch eine stärkere Eigenständigkeit zu gewährleisten. Im Jahr 2008 wurde der Trägerverein folglich umbenannt und neu positioniert, um die Zukunft des Freizeitheimes zu bewahren. Die juristische Konstruktion des eingetragenen Vereins bietet dabei die rechtliche Absicherung. Der Verein ist – wie zuvor – gemeinnützig tätig und betont den diakonischen Ansatz, eine Herberge für alle Menschen bieten zu wollen. Durch die Mitgliedschaft in dem Trägerverein kann man das Freizeitheim im Übrigen praktisch, durch Mitarbeit und finanziell unterstützen.

Ein weiterer wichtiger Schritt erfolgte im Jahr 2012, indem der Verein das Grundstück, auf dem Haus Bergfried steht, kaufte; zuvor bestand nur ein Pachtverhältnis mit dem Deutschen Diakonieverband Marburg. So sind nun Grund und Boden und Gebäude in einer Hand. Seit September 2021 sind wir zudem Mitglied im Diakonischen Werk Hessen.

Das Haus Bergfried steht offen für Menschen aller Gesellschaftsschichten und versucht seinen geistlichen Auftrag an allen Gästen zu erfüllen durch Freundlichkeit, Freude, Frieden und Geduld.